Steel Challange
Open Division (Open)
Einführung
Die Steel Challenge Open Division ist die schnellste und technisch freiste Klasse im gesamten Steel Challenge Universum. Hier treten Schützen mit Pistolen an, die mit optischen Visierungen, Tuning-Abzügen, Kompensatoren und verlängerten Magazinen ausgestattet sind. Ziel ist es, maximale Geschwindigkeit auf die acht offiziellen Steel Challenge Stages zu bringen.
Open ist die „Formel 1“ dieser Disziplin: Alles, was sicher ist, darf eingesetzt werden. Schützen in dieser Division stellen regelmäßig Weltrekorde auf und nutzen die neuesten technischen Entwicklungen.
Geschichte & Hintergrund
Schon seit den Anfängen der Steel Challenge in den 1980er-Jahren gehörten hochmodifizierte Pistolen zum Bild. Um eine klare Trennung zu schaffen, wurde die Open Division eingeführt. Sie sollte den Tüftlern und Technikbegeisterten eine Plattform geben und gleichzeitig eine faire Konkurrenzsituation zu Standardwaffen schaffen.
Heute ist Open die am stärksten besetzte Klasse bei internationalen Meisterschaften und gilt als das Maß aller Dinge, wenn es um Geschwindigkeit geht.
Regeln & Zulassungen
Erlaubte Waffen
- Selbstladepistolen im Kaliber ab 9×19 mm
- Optische Visierungen (Red Dot, Holografisch)
- Kompensatoren und Porting erlaubt
- Verlängerte Magazine bis 170 mm Gesamtlänge
Erlaubte Modifikationen
- Leichter Abzug (Match-Trigger)
- Magwell für schnelles Nachladen
- Custom-Griffe und Grifftexturen
- Verstärkte Rückstoßfedern
Nicht erlaubt
- Unsichere Modifikationen
- Kaliber unter .22 lr (außer in Rimfire-Klassen)
Training & Technik
In Open zählt ausschließlich Geschwindigkeit mit Präzision. Durch das Red Dot und die leistungsstarke Technik lassen sich extrem schnelle Zeiten schießen – aber nur, wenn die Basics stimmen:
- Draw to first shot: Das Ziehen und der erste Schuss machen bei Steel Challenge oft den Unterschied.
- Transitions: Schnelle Zielwechsel sind entscheidend, da jede Stage mehrere Platten umfasst.
- Split Times: Red Dots ermöglichen extrem kurze Schussintervalle – Rückstoßkontrolle bleibt Pflicht.
- Stop Plate Management: Den finalen Stopp-Schuss bewusst setzen – er entscheidet über die Zeit.
Bevorzugte Drills:
- Draw Drill – wiederholtes Ziehen und Schießen auf eine Platte.
- Transition Drill – zwei Platten in Serie mit Fokus auf Blickführung.
- Stage Simulation – Training kompletter Steel Challenge Stages im Matchtempo.
Ausrüstung & Waffenwahl
Open-Pistolen sind oft Spezialanfertigungen oder stark getunte Modelle:
- STI/Staccato 2011 Open, Infinity, BUL Armory, Tanfoglio Open
- Red Dots: Trijicon SRO, C-More, Leupold DPP
- Kompensatoren für maximale Rückstoßkontrolle
- Magwell und lange Magazine
Die Kosten sind hoch, vergleichbar mit IPSC Open – Einsteiger sollten mindestens 3.000 € kalkulieren.
Tipps für Einsteiger
- Basics trainieren: Auch mit Optik entscheidet der erste Schuss. Ziehen und Dot-Findung sind Schlüssel.
- Plattenrhythmus entwickeln: Finde eine feste Abfolge für jede Stage und bleibe dabei.
- Stop Plate im Fokus: Den letzten Schuss bewusst setzen – er stoppt die Zeit.
- Ausfallsicherheit planen: Ersatzmagazine und Batterien für das Red Dot mitführen.