IPSC
Pistol Caliber Carbine Division (PCC)
Einführung
Die IPSC PCC Division (Pistol Caliber Carbine) ist die jüngste und zugleich rasant wachsende Klasse im IPSC. Hier treten Schützen mit Selbstladegewehren im Pistolenkaliber an – typischerweise 9×19 mm. PCC kombiniert die Dynamik des Schießsports mit präzisem, kontrolliertem Schießen auf mittlere Distanzen und bietet Einsteigern wie auch erfahrenen Schützen eine spannende Alternative zu klassischen Pistolen-Disziplinen.
PCC begeistert, weil es geringen Rückstoß, hohe Magazinkapazität und exzellente Präzision vereint. Dadurch entsteht ein flüssiger Schießstil, der an dynamisches Gewehrschießen erinnert, aber mit Pistolenkalibern deutlich kostengünstiger und einfacher zugänglich ist.
Geschichte & Hintergrund
Die PCC Division wurde erst Mitte der 2010er-Jahre offiziell in das IPSC-Regelwerk aufgenommen. Sie reagierte auf den internationalen Trend zu Pistolenkaliber-Karabinern, die sowohl im zivilen Bereich als auch bei Behörden immer beliebter wurden. Ziel war es, eine Klasse zu schaffen, die lange Waffen ins IPSC integriert, ohne die hohen Anforderungen der Rifle Division (Gewehr mit Langdistanzen) erfüllen zu müssen.
Heute ist PCC die am schnellsten wachsende Division weltweit. Sie begeistert vor allem Schützen, die den präzisen Rhythmus langer Waffen schätzen, aber in dynamischen Parcours antreten wollen.
Regeln & Zulassungen
Die PCC-Regeln sind klar strukturiert:
Erlaubte Waffen
- Selbstladegewehre im Pistolenkaliber (häufig 9×19 mm, teilweise .40 S&W oder .45 ACP)
- Lauflänge in der Regel zwischen 10 und 16 Zoll
- Verschiedene Plattformen: AR-15 PCC, CZ Scorpion, SIG MPX, MP5-Klone
Erlaubte Modifikationen
- Optische Visierungen (Red Dot, Holografisch)
- Kompensatoren, Mündungsfeuerdämpfer
- Ergonomische Anpassungen: Schäfte, Griffe, Vorderschäfte
- Magazinkapazitäten von 20–30 Patronen üblich
Nicht erlaubt
- Gewehrkaliber (diese gehören in die Rifle Division)
- Unsichere Konfigurationen (zu kurzer Lauf ohne Zulassung, ungesicherte Montagen)
Training & Technik
PCC unterscheidet sich deutlich vom Pistolenschießen – durch die Stabilität der langen Waffe sind andere Schwerpunkte wichtig:
- Schulteranschlag: Saubere, konstante Anlage für wiederholbares Schussbild.
- Dot-Tracking: Red Dot ist Standard; Ziel ist, den Punkt bei schnellen Schussfolgen ruhig zu halten.
- Bewegungsarbeit: Längere Waffe verlangt bewusstes Handling bei Positionswechseln und Durchgängen.
- Reloads: Seltener als bei Pistolen, aber Training auf Magazintaschen und Ladebewegungen bleibt wichtig.
- Zielwechsel: Mit PCC lassen sich Übergänge extrem schnell schießen – trainiere Blickführung und Körperrotation.
Typische Trainingsdrills:
- Bill Drill PCC – 6 Schuss in Serie, Fokus auf Dot-Stabilität.
- Transition Drill – Mehrere Ziele in Linie, Rotation über Körpermitte statt nur Armbewegung.
- Entry-Exit Drills – Mit langer Waffe Ein-/Ausstiege aus Boxen üben, ohne Waffe an Hindernissen anzustoßen.
Ausrüstung & Waffenwahl
Die Ausrüstung für PCC ist auf lange Waffen abgestimmt:
- Waffen: AR-15-basierte PCCs (CMMG, JP Enterprises, SIG MPX), CZ Scorpion EVO, Heckler & Koch MP5-Varianten
- Visierung: Red Dot oder Holografische Optik (Aimpoint, EOTech, Holosun)
- Magazine: 20–30 Schuss Standard, hochwertige Hersteller für zuverlässige Zuführung
- Holster/Gurtzeug: Kein Pistolenholster nötig, stattdessen Tragesysteme für Magazine
- Schutz: Gehörschutz mit hoher Dämpfung, da PCC lauter als Pistolen ist
Preislich liegt PCC zwischen Production und Open: Ein kompletter Einstieg mit Gewehr, Optik und Zubehör kostet zwischen 1.500 und 2.500 €.
Tipps für Einsteiger
- Sicheres Handling: Lange Waffen erfordern besondere Aufmerksamkeit bei Mündungskontrolle.
- Red Dot nutzen: Trainiere den schnellen Zielerwerb und vermeide das „Suchen“ des Punkts.
- Effizienz vor Speed: Präzise Treffer mit PCC sind schnell – zu überhastetes Schießen kostet Punkte.
- Bewegungen üben: PCC ist länger und schwerer – plane Stages so, dass Bewegungen flüssig bleiben.
- Training im Team: PCC macht in der Gruppe besonders Spaß, da man sich gegenseitig auf Technik und Flow hinweisen kann.