IPSC
Production Optics Division (PO)
Einführung
Die IPSC Production Optics Division ist eine moderne Erweiterung der klassischen Production-Klasse. Sie wurde geschaffen, um dem wachsenden Trend zu Red-Dot-Visierungen auf Pistolen gerecht zu werden. Immer mehr Schützen – im Sport wie im behördlichen Bereich – nutzen heute Mini-Red-Dots auf ihren Dienst- oder Sportpistolen. Production Optics bietet eine regulierte Plattform, um diesen Trend im Wettkampf umzusetzen.
Die Division richtet sich sowohl an Einsteiger, die direkt mit Optik starten möchten, als auch an erfahrene Production-Schützen, die auf eine Red-Dot-Pistole umsteigen wollen. Sie kombiniert die Fairness und klare Struktur der Production mit den Vorteilen moderner Optiken.
Geschichte & Hintergrund
Production Optics wurde 2018 offiziell in das IPSC-Regelwerk aufgenommen. Der Hintergrund: In vielen Ländern setzten Polizei- und Militärbehörden zunehmend Pistolen mit Mini-Red-Dots ein. Der Sport wollte diese Entwicklung widerspiegeln, ohne gleich alle Tuning-Möglichkeiten der Open Division zu erlauben.
Das Ziel war eine „Brücke zwischen Production und Open“. Einerseits bleibt die Waffenbasis seriennahe Pistolen, andererseits können Schützen die Vorteile optischer Visierungen nutzen. Seit Einführung hat sich die Division rasant entwickelt und zieht stetig wachsende Starterfelder an – sowohl auf Vereinsniveau als auch bei großen internationalen Matches.
Regeln & Zulassungen
Das Regelwerk orientiert sich stark an der Production Division, ergänzt um die Erlaubnis für Optiken:
Erlaubte Waffen
- Nur Modelle von der offiziellen IPSC Production Pistols List
- Kaliber mindestens 9×19 mm
- Seriennahe Pistolen mit Red-Dot-Montage auf dem Schlitten
Erlaubte Modifikationen
- Montage von Mini-Red-Dots direkt auf dem Schlitten (keine Frame-Mounts)
- Austausch von Kimme/Korn (als Backup erlaubt)
- Griffbearbeitung, leichte Abzugsoptimierung
- Magazinböden im Rahmen des Limits
Nicht erlaubt
- Kompensatoren oder Porting
- Frame-Mount-Optiken (diese gehören in Open)
- Magazine über 15 Patronen
- Massive äußere Veränderungen
Magazinregel
Auch in Production Optics gilt: maximal 15 Patronen pro Magazin. Reloads bleiben damit ein zentrales Element der Stage-Strategie.
Training & Technik
Das Schießen mit Red Dot unterscheidet sich deutlich von offenen Visierungen. Einsteiger müssen lernen, das Punktbild zuverlässig zu finden und Bewegungen ruhig zu halten. Typische Schwerpunkte im Training:
- Dot-Findung: Nach dem Ziehen die Visierlinie exakt anheben, um den Punkt sofort im Sichtfeld zu haben.
- Schussrhythmus: Red Dots erleichtern Zielübergänge, zeigen aber auch jeden Abzugsfehler deutlich.
- Distanztraining: Red Dots entfalten ihre Stärke besonders bei mittleren bis langen Entfernungen.
- Rückstoßkontrolle: Auch mit Dot bleibt Muskelarbeit nötig; der Punkt darf nicht „springen“.
Empfohlene Drills für Production Optics:
- Dot Acquisition Drill – Fokus auf das schnelle Auffinden des Punktes nach dem Ziehen.
- Transition Drill – Mehrere Ziele in einer Linie, um Punktführung zu trainieren.
- Distance Changeup – Wechsel zwischen nahen und entfernten Zielen, um Präzision und Tempo abzugleichen.
Ausrüstung & Waffenwahl
Typische Modelle für Production Optics sind identisch mit Production – aber mit Red-Dot-Option. Beliebte Kombinationen:
- CZ Shadow 2 OR (Optics Ready)
- Glock 17 MOS / Glock 34 MOS
- Walther Q5 Match SF OR
- SIG Sauer P320 X-Five Legion
Weitere Ausrüstung:
- Mini-Red-Dot wie Trijicon SRO, Leupold DPP, Holosun 507
- Kydex-Holster mit Optik-Aussparung
- IPSC-Gürtel und Magazintaschen wie in Production
- Backup-Visierung (manche Red-Dots können ausfallen)
Die Kosten liegen meist etwas höher als in Production, da neben der Pistole noch die Optik anfällt. Ein realistischer Einstieg bewegt sich zwischen 1.500 und 2.000 €.
Tipps für Einsteiger
- Dot zuerst finden: Trainiere bewusst, den Punkt beim Ziehen direkt im Sichtfeld zu haben.
- Ruhige Übergänge: Red Dots zeigen kleinste Wackler – flüssige Bewegungen sind entscheidend.
- Backup-Plan: Habe Ersatzbatterien und ggf. eine offene Notvisierung bereit.
- Mit Production starten? Viele Schützen beginnen klassisch und wechseln später in Production Optics – so lernen sie beide Systeme kennen.