IPSC

Standard Division (Standard)

Einführung

Die IPSC Standard Division ist die klassische Mittelklasse des dynamischen Schießsports. Sie liegt zwischen Production (seriennahe Pistolen, wenig Modifikationen) und Open (maximales Tuning) und verbindet praxisnahe Ausrüstung mit sportlicher Freiheit. Optische Visierungen und Kompensatoren sind nicht erlaubt, vieles andere jedoch schon – von verbessertem Abzug über Magazinsetup bis zu Griffergonomie. Das Ergebnis ist eine Division, in der saubere Technik, zuverlässige Ausrüstung und gutes Stage-Management über Platzierungen entscheiden.

Standard ist beliebt, weil sie hohen sportlichen Anspruch bietet, ohne in die Kostenregionen der Open Division vorzudringen. Für viele Schützen ist sie der logische Schritt, wenn sie nach ersten Erfahrungen in Production mehr Gestaltungsspielraum wünschen.

Geschichte & Hintergrund

Historisch entstand die Standard Division als Gegenpol zur sehr „modernen“ Open-Klasse. Ziel war, eine leistungsfähige, aber bezahlbare Wettkampfplattform zu definieren: keine Optik, kein Kompensator – dafür solide Tuningoptionen und größere Magazine, die bei dynamischen Parcours den Fluss verbessern. Das Reglement setzt der Waffe klare Außenmaße, sodass alle Teilnehmer in einem vergleichbaren Rahmen antreten.

Die Division hat sich schnell etabliert. Bei nationalen Bewerben steht sie oft in direkter Konkurrenz zur Production Division, während sie international als „Technikklasse“ gilt: Die besten Athleten kombinieren präzise Abzugsarbeit, effiziente Bewegungen und durchdachte Reload-Strategien mit leistungsfähigen Pistolen.

Regeln & Zulassungen

Die folgenden Punkte fassen die typischen Kernelemente der Standard-Regeln zusammen (Details können je nach Regelwerksstand variieren und sollten vor jedem Match geprüft werden):

Erlaubte Waffen

  • Selbstladepistolen gängiger Kaliber (ab 9×19 mm)
  • Waffe mit eingesetzt­em Magazin muss in die vorgegebene Standard-Box passen
  • Holster: seitlich, sicher, IPSC-konform; Ziehen muss sicher möglich sein

Erlaubte Modifikationen

  • Offene Visierung – keine Optik; hochwertige Korne/Kimmen sind üblich
  • Abzugsoptimierung, Federn, Politur im zulässigen Rahmen
  • Griffschalen, Beavertail, Magwell (sofern Box-konform)
  • Vergrößerte Magazin­böden im Rahmen der Box/typischer Längenlimits
  • Tuning von Steuerteilen (z. B. Schlittenfang, Magazin­auslöser) für bessere Bedienbarkeit

Nicht erlaubt

  • Optische Visierungen (Red Dot, holografisch etc.)
  • Kompensator oder Porting
  • Montagen, die außerhalb der Boxmaße auftragen
  • Konfigurationen, die Holster- oder Sicherheitsanforderungen verletzen

Magazin- & Boxregel

Standard nutzt größere Magazine als Production, jedoch müssen Waffe und Magazin in die festgelegte Box passen. In der Praxis haben sich „lange Magazine“ etabliert, die die Kapazität deutlich erhöhen, ohne das Boxmaß zu überschreiten. Wer neu einsteigt, sollte Magazine/Unterlagen wählen, die zuverlässig funktionieren und die Boxprüfung bestehen.

Training & Technik

Standard belohnt präzise Abzugsarbeit und effiziente Bewegungen. Da keine Optik und kein Kompensator erlaubt sind, ist die Visierarbeit ähnlich anspruchsvoll wie in Production – allerdings mit dem Vorteil einer größeren Magazinkapazität. Dadurch entstehen andere Strategien: mehr Schüsse pro Position, gezielte Reload-Punkte und aggressive Parcoursführung.

  • Visierbild & Abzug: Eine saubere Kimme-Korn-Ausrichtung bleibt Pflicht. Ein optimierter Abzug hilft, darf aber keine schlechte Technik ersetzen.
  • Stage-Planung: Größere Magazine erlauben alternative Linien. Plane Reloads an laufruhigen Stellen und nutze die Kapazität, um Stops zu vermeiden.
  • Bewegung: Standard-Pistolen sind oft schwerer (Ganzmetall). Trainiere Ein-/Ausstiege, um Trägheit durch Technik zu kompensieren.
  • Rückstoßkontrolle: Ohne Kompensator zählt Griffarbeit. Ein konsistenter Griffwinkel reduziert Mündungshüpfer und erleichtert schnelle Folgeschüsse.

Bewährte Drills:

  • El Presidente (Standard-Variante) – Ziehen, Serie, Reload, Serie: perfekter Mix aus Kernfähigkeiten.
  • Accelerator Drill – Wechsel zwischen nahen und entfernten Zielen; trainiert Blickführung und Tempoanpassung.
  • Entry/Exit Drill – Ein- und Ausstieg aus Boxen mit Schussabgabe; reduziert verlorene Zeit an Positionswechseln.

Ausrüstung & Waffenwahl

In Standard sieht man häufig Ganzmetallpistolen mit hervorragender Abzugscharakteristik, aber auch moderne Polymerplattformen. Auswahlkriterien sind: Balance, Abzug, Magazinverfügbarkeit und Kompatibilität mit der Box.

  • Beliebte Modelle: CZ 75/Shadow-Varianten, Tanfoglio Stock-/Limited-Serien, 2011/Double-Stack-Modelle im Box-Setup, SIG P320-Varianten, hochwertige 9 mm-1911 in Standardkonfiguration.
  • Visierung: Feine Stahlkimme mit klarem Korn (Fiber-Optik beliebt).
  • Abzug: Gut einstellbarer Single-Action- oder SA/DA-Abzug im zulässigen Rahmen.
  • Magazinsetup: Verlängerte Böden/Federn, die zuverlässig Zuführung leisten und die Boxprüfung bestehen.
  • Holster & Gürtel: Stabiles Kydex-/Wettkampfholster, IPSC-Gürtel, 3–4 Magazintaschen.

Wesentlich ist die Zuverlässigkeit: Eine perfekt getunte, aber störanfällige Pistole kostet mehr Zeit als sie spart. Teste Magazine, Zuführung und Rückstoßfeder­kombinationen frühzeitig und dokumentiere, was funktioniert.

Tipps für Einsteiger

  • Von Production kommend: Nutze die Mehrkapazität, aber verliere nicht die Disziplin. Gute Treffer sind immer schneller als schlechte.
  • Box sicher bestehen: Prüfe Waffe und Magazine rechtzeitig im Vereins- oder Match-Check. Kleine Toleranzen entscheiden.
  • Reload-Zonen definieren: Plane feste Reload-Punkte, die du im Lauf wiedererkennst. Spontane Nachlader kosten Zeit.
  • Abzugsarbeit verfeinern: Ein besserer Abzug hilft – trainiere dennoch konsequent „Prep & Press“ statt zu reißen.
  • Bewegungsökonomie: Arbeite an Ein-/Ausstiegen und kurzen Stopps; Standard gewinnt man durch „sauberes Fließen“.
  • Dokumentiere Setups: Halte funktionierende Magazin-/Feder-Kombinationen schriftlich fest, um sie reproduzieren zu können.

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